Neue Wege der Handwerkskammer in der Berufsorientierung
Die Handwerkskammer bietet Jugendlichen und Schulen jetzt die Möglichkeit, die Berufsorientierung in Teilen online zu absolvieren – ein Angebot, das in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll.
Wochenlang mussten Schulen in Bayern und Oberfranken ein Lernprogramm für den häuslichen Alltag schnüren und die Schülerinnen und Schüler via Internet und E-Mail mit Unterrichtsinhalten versorgen. Und noch immer sind nicht alle Klassenstufen wieder in der Schule präsent. „In dieser Situation bleibt natürlich keine Zeit auch das zu tun, was im normalen Schulalltag inzwischen in vielen Klassenstufen dazugehört und wichtig ist – die Berufsorientierung“, sagt Frank Grökel, Leiter Ausbildungsberatung und Nachwuchsförderung bei der Handwerkskammer für Oberfranken. Daher hat die Handwerkskammer damit begonnen, ein digitales Paket zur Berufsorientierung zu packen. Ein wichtiges Ziel sei, erklärt Hauptgeschäftsführer Thomas Koller, auch die Schulen zu unterstützen. „Wir wollen diesen für die jetzige Situation passgenaue und bedarfsgerechte Angebote liefern.“
Zum Auftakt hat die Handwerkskammer ihren Grundlagenvortrag der Berufsorientierung verfilmt und erste Videos zu Ausbildungsberufen gedreht. Damit will die Handwerkskammer zum einen den Lehrerinnen und Lehrern ein einfach zu nutzendes Angebot machen. „Durch die Verfilmung des Grundlagenvortrags haben die Lehrkräfte die Möglichkeit, die Berufsorientierung ebenfalls im Home-Schooling oder eben virtuell zur Verfügung zu stellen – und darauf aufbauend weiter damit zu arbeiten“, erklärt Koller. Zum anderen könne die Handwerkskammer mit dem Video auch direkt Jugendliche in der Orientierungsphase erreichen. „Selbstverständlich können auch die Innungen oder Betriebe auf das öffentlich zugängliche Video zugreifen und es für ihre Zwecke nutzen.“
Das digitale Paket zur Berufsorientierung geht aber noch einen Schritt weiter. Frank Grökel erklärt wie: „Wir haben inzwischen mit Ausbildungsmeistern der Handwerkskammer die ersten Videos gemacht, in denen sie den jeweiligen Ausbildungsberufe und den Ablauf der Ausbildung kurz skizzieren.“ So können Jugendliche jetzt sehen, was angehende Kfz-Mechatroniker/innen, Elektroniker/innen, Feinwerkmechaniker/innen und Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in der Ausbildung erwartet. „Natürlich umreißen wir dabei vor allem die allgemeinen Dinge, dazu kommt das, was im jeweiligen Ausbildungsbetrieb passiert.“
In den kommenden Wochen werden zu weiteren Ausbildungsberufen, für die an der Handwerksammer für Oberfranken die überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen (ÜLU) stattfinden, Videos angefertigt und online via YouTube zur Verfügung gestellt. Zudem ist ein Leitfaden für Betriebe angedacht. Der Leiter der Ausbildungsberatung und Nachwuchsförderung hofft so, „im Laufe der Zeit ein umfassendes Paket anbieten zu können, dass alle Beteiligten – Schülerinnen und Schüler und deren Familien, Lehrkräfte an den verschiedenen Schulen und auch Betriebe – gut und effektiv nutzen können.“
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