„Die Energiewende braucht Austausch und innovative Lösungen“

Tennet Wissensforum am 22. Oktober auf dem TenneT-Campus

Am Dienstag öffnet der TenneT Campus Bayreuth seine Türen und lädt zum ersten TenneT Wissensforum ein. Das After-Work-Event TenneT verNetzt richtet sich an alle Interessierten und soll informieren, inspirieren und vernetzen und bietet dafür ein vielfältiges Programm. Warum ein stärkeres Miteinander – auch auf regionaler Ebene – für das Gelingen der Energiewende ebenso wie für eine bezahlbare Stromversorgung entscheidend ist, erklärt TenneT-COO Tim Meyer­jürgens im Interview.

Was war der Impuls, das TenneT Wissensforum ins Leben zu rufen?

Tim Meyerjürgens: Wie der Name schon sagt, geht es uns bei diesem Event um den Austausch von Wissen rund um die Energiewende und darum, Menschen die Chance zu geben, sich zu vernetzen. Das Prinzip eines starken Miteinanders gehört auch zu unseren zentralen Unternehmens-Strategien und wir sind überzeugt, dass man sich den Herausforderungen der Energiewende gemeinsam am besten stellen kann. Darum arbeiten wir zum Beispiel auch schon seit vielen Jahren eng mit der Universität Bayreuth und weiteren regionalen Partnern zusammen, um zusammen innovative Lösungen zu entwickeln.

Tim Meyerjürgens, TenneT-COO
Foto: Tennet

Welche Rolle spielt TenneT in puncto Energiewende?

Durch den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien – heute stammen über 60 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen – und einem voraussichtlich verdoppelten Stromverbrauch bis 2045 wird unser Netz enorm beansprucht. Der Netzausbau ist daher entscheidend, um den wachsenden Strombedarf und den Transport von fünffachen Menge an Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2045 zu bewältigen. Als einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa tragen wir genau hierfür die Verantwortung. Dabei spielt der Standort Bayreuth eine zentrale Rolle, nicht nur als deutsche Unternehmenszentrale, sondern auch als Zentrum für unsere Innovationsarbeit, durch die unsere Mitarbeitenden die Energiewende aktiv mitgestalten.

Wie wird sich der zunehmende Netzausbau mittel- und langfristig auf die Energiekosten in Deutschland auswirken?

Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Eine ist die Erzeugung. Die Stromentstehungskosten von erneuerbaren Energien sind deutlich günstiger als von fossilen Anlagen, weil eben keine Rohstoffe verbraucht werden. Wind und Sonne sind einfach da. Eine weitere Komponente sind die Netzentgelte, die wesentlich von den sogenannten Redispatch-Kosten getrieben sind, also den Kosten, die entstehen, weil die Netze fehlen. Um Engpässe im Netz auszugleichen, mussten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber im vergangenen Jahr über drei Milliarden Euro aufwenden, die eins-zu-eins in die Netznutzungsentgelte der Verbraucher eingehen. Der beste Weg, diese Kosten wieder zu senken, sind Investitionen in den Ausbau der Netze. Wir haben hier in 2023 in Deutschland 4,8 Milliarden investiert. Dieses Geld schreiben wir über 40 Jahre ab. Es geht also nur zu einem Vierzigstel in die Netzentgelte und macht somit nur einen kleinen Teil aus. Es sorgt aber dafür, dass die Redispatch-Kosten in Zukunft deutlich gesenkt werden können. Je schneller wir also beim Netzausbau vorankommen, desto eher wird auch der Strompreis wieder sinken.

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