Geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker finden ihren Weg in den deutschen Arbeitsmarkt

Im April 2020 startete das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt „PROFI in MINT“. Nun, nach fünf Durchläufen und rund 50 Teilnehmenden, endet die für geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker ins Leben gerufene Weiterbildungsmaßnahme zum Jahresende. Das Projekt verzeichnet eine gute Erfolgsquote und steht für Neubeginn, Weiterqualifizierung und gelungene Integration. In einer feierlichen Zeremonie auf dem Campus der Universität Bayreuth erhielten zehn stolze Teilnehmende des aktuellen Durchlaufs ihre Zertifikate und Teilnahmebestätigungen. Diese markieren den Abschluss einer intensiven und arbeitsreichen Zeit.

Innovativer, interdisziplinärer Ansatz wurde sehr gut angenommen

Als eines von ursprünglich 17 bundesweiten Pilotprojekten wählte der DAAD „PROFI in MINT“ dank seiner innovativen Konzeptionierung und seines hohen Praxisbezugs aus. Unter allen geförderten Institutionen wurden nur zwei Universitäten ausgewählt, eine davon die Universität Bayreuth. Der ganzheitliche, interdisziplinäre Ansatz soll geflüchteten Akademikerinnen und Akademiker Unterstützung beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt bieten. Darüber hinaus fokussierte sich das Programm auf die Weiterentwicklung von Fähigkeiten, die in einer ländlich geprägten Region mit einer mit einer hohen Industriedichte besonders wertvoll sind.

Begeisterte Teil­nehmende bei den Veranstaltungen im Rahmen von PROFI in MINT.
Begeisterte Teil­nehmende bei den Veranstaltungen im Rahmen von PROFI in MINT. Foto: Campus-Akademie

Zentrales Ziel des Zertifikatskurses „Technik und Management“ war es, die Teilnehmenden für eine Beschäftigung zu qualifizieren, die dem jeweilig in ihrem Herkunftsland erworbenen akademischen Bildungsabschluss bzw. der Berufsqualifikation entspricht. Durch die Fördermaßnahme konnte das Projekttrio, bestehend aus der Campus-Akademie für Weiterbildung, dem KarriereService und dem International Office der Universität Bayreuth, ein breites Spektrum an Expertisen bündeln und das Programm stetig entsprechend der Bedarfe weiterentwickeln. Von einer innovativen propädeutischen Phase mit dem Schwerpunkt „Fachsprachen“ bis hin zu fachlichem Empowerment sowie Karriere-Coachings – das Programm bot eine umfassende und individuelle Begleitung für alle Teilnehmenden. Besonders hervorzuheben sind die innovativen Online-Formate, welche die Weiterbildung besonders flexibel und zugänglich machten, sowie das Job-Alumni-Mentoring-Programm.

Erfolgreiche Abschlüsse und frühzeitige Übernahmen im deutschen Arbeitsmarkt

Zwei Drittel aller Teilnehmenden absolvierten den Zertifikatskurs erfolgreich, während einige Teilnehmende sogar noch während des Kurses eine entsprechende Arbeitsstelle fanden. Dieser Erfolg wurde nicht nur durch die methodisch-didaktisch auf die Zielgruppe ausgerichteten Fortbildungsmodule erreicht, sondern auch durch die engagierte Zusammenarbeit der Teilnehmenden mit ihren Mentorinnen und Mentoren. „Ich durfte einen neuen, sehr interessanten Menschen mit einer interessanten Geschichte kennenlernen. Wir haben gute Gespräche geführt“, erzählt eine Mentorin, während ein ehemaliger Teilnehmender betont: „Es war eine gute Erfahrung für mich, ich konnte meine Vorstellungen bezüglich des Arbeitsmarkts verbessern. Jetzt bin ich selbstbewusster bei meinen Bewerbungen.“

Eine weitere Teilnehmerin betonte die Bedeutung der sprachvermittelnden Angebote, die ihr in ihrem neuen Beruf nun sehr helfen würden. Von rund 50 Teilnehmenden waren mehr als ein Drittel Frauen, die sich im Rahmen des Zertifikatskurses „PROFI in MINT“ mit den Schwerpunkten Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftsinformatik auseinandersetzten. Das Projektteam freut sich über den aussichtsreichen Abschluss des Programms und hofft, auch in Zukunft enge Kontakte pflegen und weitere Erfolge feiern zu können.

„PROFI in MINT“ endet – das Engagement geht weiter

Mit PROFI in MINT endet die Förderperiode des DAAD. Gleichzeitig steht bei der Campus-Akademie bereits ein neues Projekt in den Startlöchern: „BIGA Regio“ wird gefördert durch die Förderlinie „Soziale Innovationen“ des Europäischen Sozialfonds in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Der neue Zertifikatskurs wurde als Gemeinschaftsprojekt der Universität Bayreuth und der Hochschule Hof entwickelt und erweitert die Kenntnisse der Teilnehmenden um sprachliche, fachliche und überfachlich-methodische Kompetenzen für die berufliche Qualifizierung. Ziel des Weiterbildungsprojektes ist es, die aktive Teilhabe geflüchteter Akademikerinnen und Akademiker zu stärken und sie bei der Aufnahme einer bildungsadäquaten Beschäftigung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu unterstützen. Involviert in das Projekt sind die Campus-Akademie für Weiterbildung der Universität Bayreuth sowie die jeweiligen Servicestellen International Office und Karriereservices der Universität Bayreuth und der Hochschule Hof.

Das motivierte Projektteam freut sich auf eine Vielzahl an Bewerbungen von interessierten Teilnehmenden. Darüber hinaus können sich gerne Personen melden, die dieses Angebot als Multiplikatorin oder Multiplikator weitertragen oder sich als Mentor oder Mentorin zur Verfügung stellen wollen. Für weitere Informationen und Bewerbungen steht die Campus-Akademie für Weiterbildung gerne zur Verfügung.

Kontakt

Campus-Akademie für Weiterbildung
Ariane Leeven, M.A

Universität Bayreuth
Universitätsstr. 30
94557 Bayreuth

ariane.leeven@uni-bayreuth.de
Telefon: 0921 55-7529

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