LINY-Gründer Tim Röber über seine Vision und Bayreuth als idealen Standort für Start-ups
Bayreuth ist nicht nur Kulturstadt, sondern auch Nährboden für innovative Start-ups und Vordenker. Einer dieser kreativen Köpfe ist Tim Röber, Gründer der Fahrradmarke LINY. Er hat nicht nur seine akademischen Wurzeln in Bayreuth, sondern hat sich auch bewusst dazu entschlossen, hier zu leben, zu arbeiten und sein Unternehmen zu gründen. Im Interview spricht er über seine persönliche und berufliche Beziehung zu Bayreuth, sein außergewöhnliches Produkt und seine Tipps für angehende Unternehmer.
Warum hast du dich für ein Studium in Bayreuth entschieden?
Tim Röber: Ich wollte in einer eher kleineren Stadt studieren, weil ich mir dachte, dass es dann nicht nur an der Universität, sondern auch in der Stadt insgesamt familiärer zugeht. Das hilft enorm dabei, neue Menschen kennenzulernen. Außerdem ist die Wohnsituation hier deutlich entspannter, als in großen Metropolen und mit der Wahl meines Studienfachs blieben in Deutschland nicht viele Städte oder Universitäten übrig. Der für mich entscheidende Punkt war allerdings, dass sich rund um Bayreuth hervorragende Möglichkeiten zum Mountainbiken bieten.
Wie war es, in Bayreuth zu studieren?
Das Studium in Bayreuth hat mir insgesamt sehr viel Spaß gemacht. Natürlich gab es auch Fächer, mit denen ich nicht so gut klar kam, aber das gehört dazu. Ich durfte hier viele tolle Menschen kennenlernen, ohne die ich heute nicht da wäre, wo ich jetzt bin. Besonders hervorheben möchte ich das Angebot des Hochschulsports.
Warum hast du dich entschieden, nach dem Studium in Bayreuth zu bleiben? Was gefällt dir besonders an Bayreuth?
Ein wichtiger Grund war meine damalige Freundin, die noch in Bayreuth studiert hat. Die Stadt bietet kurze Wege und hat trotzdem alles, was man braucht. Besonders schätze ich, wie schnell man mit dem Mountain- oder Gravelbike in der Fränkischen Schweiz oder im Fichtelgebirge ist. Durch mein Engagement beim Bau des Dirtparks in der Wilhelminenaue und bei den Radentscheiden habe ich erlebt, dass ich hier wirklich etwas bewegen kann. Das verbindet mich tief mit dieser Stadt.
Warum ist Bayreuth aus deiner Sicht ein guter Platz zum Leben und Arbeiten?
Bayreuth bietet bezahlbaren Wohnraum, und man ist auch mit dem Rad schnell von A nach B unterwegs. Außerdem ist kulturell für jeden Geschmack etwas geboten. Für Outdoorbegeisterte wie mich bietet die Umgebung mit dem Fichtelgebirge und der Fränkischen Schweiz ideale Möglichkeiten, um die Freizeit abwechslungsreich in der Natur zu genießen.
Warum hat Bayreuth deiner Meinung nach Karrierepotenzial?
Die engen Netzwerke und die vielen kleineren und mittelständischen Unternehmen – einige Weltmarktführer in ihrem Bereich – bieten vielfältige Karrierechancen. Man kann eigene Projekte vorantreiben oder bestehende Projekte mit eigenen Ideen unterstützen.
Welche Vorteile bieten Bayreuth und die Region für Gründer und Start-ups?
Dank enger Netzwerke bekommt man bei fast allen Themen tolle Unterstützung. Das Gründerzentrum der Uni Bayreuth half mir etwa enorm beim Launch meiner Fahrradmarke. Veranstaltungen wie „Bayreuth Innovativ“ oder der Gründertreff „Bottles & Founders“ ermöglichen es, wirklich wertvolle Kontakte zu knüpfen. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt ist eng und fruchtbar, zum Beispiel bei der Suche nach Werkstattflächen oder der Mitarbeit beim Imagefilm der Stadt.
Was ist das Revolutionäre an deinem Produkt?
Meine Fahrräder sind nicht einfach nur kreislauffähig oder recyclebar. Ich biete alle meine Fahrräder im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft an. Das bedeutet, dass ich alle Fahrräder meiner Marke jederzeit zurückkaufe, sie aufarbeite und erneut verkaufe. Sie sind von Anfang an für maximale Haltbarkeit, Zuverlässigkeit und einfache Reparaturen konzipiert.
Für wen ist dein Produkt besonders vorteilhaft?
Hauptsächlich für Menschen in urbanen Regionen, die nachhaltig leben und viel Radfahren. Wer auf ein Auto verzichten möchte und auch längere Strecken, wie zur Arbeit, zurücklegen will, findet in einem LINY-Fahrrad den perfekten Begleiter.
Was sind deine nächsten Pläne?
Bis Ende des Jahres werde ich mein Marketingkonzept überarbeiten. Für 2024 habe ich große Pläne. Gleichzeitig werde ich das Serviceangebot in der LINY-Werkstatt erweitern, denn die Nachfrage in der Region ist sehr hoch.
Zum Abschluss: Was sind aus deiner Erfahrung die besten Tipps für Gründer?
Erstmal anfangen und auf keinen Fall zögern, um Hilfe zu bitten. Es ist wichtig, offen über seine Ideen und etwaige Schwierigkeiten auf dem Weg zur Realisierung zu sprechen, um neue Perspektiven zu gewinnen.