Für die berufliche Zukunft

Die Forschungsprojekt an der Universität Bayreuth fördert die Studien- und Berufswahl von Schülerinnen und Schülern

Richtige Entscheidungen für den eigenen Lebensweg zu treffen, kann man lernen.

Das Projekt „KLUG entscheiden!“ der Universität Bayreuth zeigt: Junge Menschen, die kurz vor ihrem Schulabschluss ein systematisches Training ihrer Entscheidungskompetenzen erhalten, ziehen bei der Wahl eines Studiengangs oder einer beruflichen Ausbildung ihre Fähigkeiten und langfristigen Interessen weitaus gründlicher in Betracht, als wenn sie spontan den eigenen Wunschvorstellungen folgen oder nur den Empfehlungen anderer vertrauen. In den nächsten Wochen soll die im Projekt erfolgreich etablierte Zusammenarbeit mit ausgewählten „Leuchtturm-Schulen“ in Oberfranken weiter intensiviert und ausgebaut werden.

Koordinator von „KLUG entscheiden!“ ist Prof. Dr. Johannes Siebert, der das Projekt an der Universität Bayreuth aufgebaut hat und heute am MCI Management Center Innsbruck lehrt und forscht. Die fachdidaktische Beratung liegt bei Dr. Manuel Friedrich, Leiter der Didaktik der Ökonomie an der Universität Bayreuth. Das Projekt wird von der Adalbert-Raps-Stiftung, der Rainer Markgraf Stiftung und der Oberfrankenstiftung finanziell.

Entscheidungstrainings

Langjährige Forschungsarbeiten zu Theorie und Praxis der Entscheidungsfindung bilden die Grundlagen für eine fundierte Beratung von Lehrkräften sowie für die Konzeption und Durchführung von Workshops mit Schülerinnen und Schülern. Eine von Professor Siebert koordinierte Studie belegt die Wirksamkeit von zweitägigen Workshops, an denen Schülerinnen und Schüler beruflicher Oberschulen in Oberfranken teilgenommen haben.
Im Mittelpunkt der Workshops stand die Frage: „Welchen Bildungsweg schlage ich nach der Schule ein?“ Dabei wurden sie angeleitet, bewährte Methoden guter Entscheidungsfindung selbstständig anzuwenden. „Befragungen im Anschluss an die Workshops zeigten eindeutig, dass proaktive kognitive Fähigkeiten, die für eine sorgfältige Wahl eines Studiengangs oder einer beruflichen Ausbildung erforderlich sind, infolge des Trainings deutlich stärker ausgeprägt waren. Die Bereitschaft, sich die eigenen beruflichen und privaten Ziele zu vergegenwärtigen und ihr Leben selbstbewusst in die eigene Hand zu nehmen, war erheblich gestiegen”, berichtet Siebert.

Fortbildung für Lehrkräfte

Das Projekt „KLUG entscheiden!” bezieht auch Lehrkräfte ein. In Zusammenarbeit mit Dr. Nadine Oeser von der Didaktik der Ökonomie an der Universität Bayreuth konzipierte Siebert eintägige Workshops. Hier wurden seit Beginn des Projekts mehr als 350 Lehrkräfte mit den theoretischen Grundlagen gut überlegter Entscheidungen und entsprechenden Vorgehensweisen vertraut gemacht. Im Dialog mit ihren Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern fördern diese Lehrkräfte jetzt eine gut überlegte Studien- und Berufswahl. Deutschlandweit stößt das Projekt bereits auf großes Interesse.

Ab August 2023 sind weitere Workshops für Lehrkräfte geplant, zudem werden regelmäßige Online-Beratungstermine angeboten.
Informationen dazu finden Sie hier.

Bildungs- und gesellschaftliche Vorteile

„KLUG entscheiden!“ ist als anwendungsbezogenes Forschungsprojekt konzipiert, das auf einen direkten Nutzen abzielt. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei auch, die ihnen vermittelten Kompetenzen konkret auf ihre eigenen Lebenssituationen und die zu treffenden Bildungsentscheidungen anzuwenden. Derzeit werden in Oberfranken mehrere Leuchtturm-Schulen aufgebaut, in denen „KLUG entscheiden!“ dauerhaft verankert und mit anderen Maßnahmen der Berufsorientierung abgestimmt wird.
„Die gewonnene Entscheidungskompetenz von Schülerinnen und Schülern verringert die Abbruchquoten in Studium und Ausbildung, und sie steigert insgesamt die Lebensqualität und Selbstwirksamkeit junger Menschen in Bayern. Mit KLUG entscheiden! kann Bayern sich deutschlandweit als Modell und Vorbild für einen innovativen, entscheidungstheoretisch fundierten Ansatz in der Berufsorientierung positionieren“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Johannes Siebert

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