Wie Unternehmen in der Corona-Krise Haltung zeigen können

Shoppen macht wieder Spaß besonders dann wenn das Geld dafür steuerfrei vom Arbeitgeber kommt

Wie David gegen Goliath liefern sich lokaler und Online-Handel seit jeher einen Wettkampf, der durch Corona weiter angeheizt wird. Viele lokale Händler sind in Gefahr, auf der Strecke zu bleiben. Um zu unterstützen, setzen immer mehr Städte auf City-Gutscheine, wie AVS-Geschäftsführer Rainer Saalfrank berichtet. Das Bayreuther Unternehmen ist auf Kundenbindungs- und Gutscheinsysteme spezialisiert und organisiert in mehreren deutschen Städten solche Systeme, unter anderem in Bayreuth das StattGeld. Auch Unternehmen können das Instrument nutzen.

Die Post-Corona-Welt wird eine andere sein. Experten prognostizieren ein Sterben der Geschäfte und vermehrt Leerstände in den Innenstädten. In dieser Situation sind nicht nur die Konsumenten, sondern auch der Teil der Wirtschaft gefragt, der die Krise besser überstanden hat. Denn nicht erst seit Corona erwarten Kunden, dass Unternehmen sich klar positionieren, Werte kommunizieren und Haltung zeigen. Dazu gehört, dass der lokale Handel nicht vergessen wird. Hier bieten City-Gutscheine Lösungen. „Sie lassen sich zum Beispiel als steuerfreier 44-Euro-Sachbezug zur Mitarbeitergratifikation einsetzen und wirken gleichzeitig als Bekenntnis zum Standort, umso mehr, als seit März deutlich erhöhte Sachbezüge als „Corona-Prämie“ möglich sind“, erklärt Rainer Saalfrank. „So entsteht in der Kombination Personal-Management, Konsument und Handel eine Triple-Win-Situation.“

System mit Rechtssicherheit

Diesen Ansatz setzt in Bayreuth die Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH bereits erfolgreich um. Zusammen mit AVS hat sie im vergangenen Jahr das „StattGehalt“ auf den Weg gebracht, das Bayreuther Firmen für das interne Prämiensystem nutzen. Der Betrag wird ebenfalls wie beim StattGeld auf eine Karte geladen, die bei rund 60 Bayreuther Händlern und Gastronomen eingesetzt werden kann. Für die Unternehmen entsteht dadurch kaum Mehraufwand, denn das Aufladen und Abrechnen erfolgt bequem via Schnittstelle. Technisch bauen die Gutscheinkarten auf ein sogenanntes Closed- bzw. Controlled-Loop-System auf, das nur in einem geschlossenen Kreislauf ‒ einem Geschäft oder einer Händlergemeinschaft ‒ eingesetzt werden kann. Dadurch entsprechen sie den aktuellen gesetzlichen Kriterien eines steuerfreien Sachbezugs und geben den Unternehmen somit Rechtssicherheit.

Mit StattGehalt im Finale

Auch beim bayerischen Stadtmarketingpreis ist das Projekt im Rennen und hat es bereits unter die Top 3 in der Kategorie der Städte mit über 50.000 Einwohnern geschafft. „Jetzt heißt es Daumen drücken“, so Rainer Saalfrank, der schon gespannt auf die Bekanntgabe der Gewinner Mitte Juli wartet.

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