Der Rücken ziept, der Nacken schmerzt: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch wäre jetzt was, an dem man auch mal im Stehen arbeiten kann. Aber haben Beschäftigte darauf Anspruch?
Berlin (dpa/tmn) – Ein Tisch, der sich zum Stehpult hochfahren lässt und wieder zurück – das wünschen sich viele Arbeitnehmer. Vor allem dann, wenn sie bei der Arbeit lange sitzen müssen. Aber muss der Arbeitgeber einen solchen Schreibtisch zur Verfügung stellen?
„Auf so einen technischen Super-Schreibtisch hat man in der Regel keinen Anspruch“, klärt Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht auf. Die Arbeitsschutz- und Ergonomie-Vorschriften würden zwar vorschreiben, dass Arbeitnehmer Anspruch auf einen der Körpergröße anpassbaren Arbeitsplatz haben. „In der Regel ist dann aber nur der Schreibtischstuhl höhenverstellbar“, so Meyer.
Es gebe dann noch Regelungen, die besagen, dass Mitarbeiter, die größer als 1,91 Meter sind, vom Arbeitgeber eventuell einen höheren Schreibtisch bekommen müssen. Auch der muss dann aber nicht in der Höhe verstellbar sein, sondern nur grundsätzlich zur Körpergröße passen.
„Wenn Mitarbeiter hingegen ein nachgewiesenes Leiden haben, dann kann die Anschaffung eines höhenverstellbaren Schreibtisches als Teilhabe am Arbeitsleben durch die finanzielle Leistungen der Deutschen Rentenversicherung unterstützt werden“, erklärt der Fachanwalt weiter.
„Das dient dem Zweck, die Gesundheit zu erhalten und zugleich künftige Fehlzeiten eines Arbeitnehmers zu verringern, deshalb werden in der Regel auch die Arbeitgeber daran Interesse haben, einen solchen Tisch anzuschaffen.“
Zur Person: Peter Meyer ist Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV).